Europa

Gibraltar: Ein britischer Tag

Klein und doch ganz groß: Mit Kindern nach Gibraltar! Zuerst sind die Kids nur scharf auf die Affen. Das ändert sich schnell, nachdem wir tolle Entdeckungen machen

Very british!

Schon von weitem sieht man den großen Felsen „Rock of Gibraltar“ und muss unweigerlich ein Foto machen. Es sieht fast so aus, als ob Gibraltar nur aus diesem „Stein“ besteht (426 Meter hoch). Zu Kriegszeiten wurde er als Verteidigungstunnel genutzt und sollte später sogar mal als Hospital dienen. Jetzt ist sein größter Bereich ein Naturschutzgebiet.

Erst die Fakten, dann die Top 10:

Verständigung: Die Amtssprache in Gibraltar ist Englisch – bei dem Klang von britischem Englisch möchte man am liebsten gleich einen Tee bestellen! Spanisch wird auch fast überall gesprochen oder beides im Mix!

Parkplatz/Einreise: Wir parken in Spanien in einer normaler Parkbucht an der Straßenseite, nur wenige Schritte vom „Eingang“ entfernt (alternativ gibt es großflächige Parkplätze ab ca. 6,- /Tag). Ein Auto ist nicht nötig, außerdem sind die Parkplätze in Gibraltar extrem teuer und die Straftickets erst recht. Direkt hinter der Grenze und der Passkontrolle (Ausweise dabei!), befindet sich die Bushaltestelle, der roten Busse. Es ist ein bisschen wuselig dort, aber im Zweifel abwarten, denn die Busse kommen in kurzen Abständen. Die Kids ergattern einen Fensterplatz und werfen einen ersten Blick auf das neue Land.

Achtung: Es gibt zwei Buslinien – rote Busse und blaue Busse. Wir checken vorher die Haltestellen und bleiben beim „roten Ticket“ (das gilt dann nicht für die blauen Busse ). Für das Hin-Rück-Ticket von „frontier“ bis „marketplace“ zahlen wir ca. 2 £ pro Person (ganz kleine Kids fahren kostenlos, das besser nochmal checken!)

Für die Besichtigung von Innenstadt, Seilbahn, Upper Rock und Spaziergang am Rock reicht dieses Ticket aus (im Notfall fahren wir nochmal ein Stück Taxi).

Der Bus fährt auf der Winston Churchill Allee ins britische Überseegebiet. Plötzlich stehen wir vor einer Schranke. Die Landebahn des Flugplatzes liegt quer vor uns. Für jeden Start und jede Landung wird die Zufahrtsstraße abgesperrt. Ein skurriler Flughafen (Gibraltar Airport GIB): Nachdem wir die Startbahn gekreuzt haben, fahren weiter Richtung Zentrum!

Zahlungsmittel: Die offizielle Währung ist der GIP (Gibraltar-Pfund) und Sterling Pfund. Wir zahlen mit Euro und bekommen als Wechselgeld GIP zurück. Das letzte Kleingeld behalten wir als Souvenir. Außerhalb dieses Gebietes ist mit dem Geld nichts anzufangen und es wird auch nirgends zurück getauscht. Die Öffnungszeiten der Banken sind ca. 9.00 bis 15 Uhr (am Wochenende geschlossen).


Top 10 Gibraltar

Cable Car & Upper Rock

Na gut – überredet – zuerst zu den Affen hoch! Die Seilbahnfahrt ist ein kleines Abenteuer mit schönem Rundblick über Gibraltar.

Ticket-Tip: Schon direkt vor der Grenze bzw. der Zufahrt gibt es einen Touristen-Info-Kiosk (nicht zu übersehen). Dort kann man schon Tickets für die Seilbahnfahrt kaufen inkl. gratis Shuttle-Bus-Ticket. Wir Trottel haben das leider nicht gemacht und warten über 1 Stunde in der Schlange bis wir an der Gondel sind. Viele andere spazieren auf der Ticket-Lane einfach an uns vorbei… Zu Glück steht direkt neben uns Wartenden ein Eiswagen mit völlig überteuertem Zuckereis 🙂

Von Oktober bis März ist der erste Stop an der Mittelstation (Wald, Apes Den, Berberaffen). Außerhalb der Zeit fährt die Bahn durch bis oben auf 412 m. Die Fahrt dauert circa 6 Minuten. Mit größeren Kindern kann man die Strecke in circa 2 Stunden über Treppen und Naturwege bewältigen. Das sollten Kandidaten für „oh-letzte-Bahn-verpasst“ im Hinterkopf behalten. Für die Abfahrt geht man einfach zur Station und wartet. Alle 10 Minuten wird eine neue Gondel beladen.

Insgesamt variieren die Fahrzeiten nach Winter und Sommer Fahrplan. Ein Retourticket kostet ca. 15 Euro, für Kids ab 5 Jahren die Hälfte und Lütte fahren kostenlos.

Es gibt vergünstigte Kombitickets für Seilbahn & Attraktionen (Cable Car & Nature Reserve). Dazu gehören St. Michael’s Cave, Great Siege Tunnels, 100-Ton-Gun etc. Der Preis liegt bei ca. 26,- Euro/EW und 17,- Euro/Kind.

Die Affen

Der Rock ist der einzige Ort in ganz Europa an dem Affen in freier Wildbahn vorkommen.

Wie die Affen nach Gibraltar kamen, ist scheinbar ungeklärt. Die Einen sagen, sie seien durch die Tropfsteinhöhle St. Michael’s Cave über 24km von Afrika nach Europa gekommen. Andere meinen die Population geht auf Züchtungen aus der Zeit der Mauren oder sogar Römer zurück. Alles Legenden?!
Die Briten glauben oder aberglauben, dass sie den Felsen verlieren, wenn die Affen nicht bleiben. In den 40er Jahren soll Winston Churchill angeordnet haben, dass immer mind. 24 Affen auf dem Felsen leben sollen. Da besteht aktuell keine Gefahr: Es sollen über 200 Berberaffen sein. 

An der Bergstation der Gondel werden wir schon von dem Berberaffen begrüßt! Sie springen auf das Kabinendach und tollen in den nah gelegenen Büschen rum mit ihren Babys. Wir werden mehrfach darauf hingewiesen, dass die wilden Tiere Geschmack an „Menschen-Essen“ gefunden haben. Lebensmittel oder Süßigkeiten sollten nicht offensichtlich mit sich herrumtragen werden – Füttern ist streng verboten. Wir sehen wie ein Tourist von einem Affen angefaucht wird und ein anderer seinem Rucksack hinterher laufen muss – selber Schuld!


Windsor-Hängebrücke

Wahnsinnige Fotomotive liefert die 71 m lange „Windsor Suspension Bridge“ am Royal Anglian Way. Sie ist über eine 50 m tiefe Schlucht gespannt. Die Kinder toben über die Hängebrücke, als wenn es ein Bürgersteig wäre – ich bleibe schon vor der ersten Planke wie angewurzelt stehen … von wegen Adrenalin… ich verzichte auf die wackelige Angelegenheit und gehe die „Umleitung“!

Die Überquerung der Brücke kostet keinen Extra-Eintritt. Diese Highlight Gibraltars ist im Ticket für das „Nature Reseve“ enthalten. Man kann so oft hin und her laufen wie man möchte!


Europa Point

Ein super Platz um den Schiffsverkehr auf der Straße von Gibraltar zu beobachten! Der Blick auf Afrika wird höchstens von Wolken verdeckt. Der Europa Point ist am südlichsten Punkt von Gibraltar mit dem zauberhaften „Trinity Lighthouse“ und Kanonen. Für eine Pause bietet sich dort der Spielplatz oder das kleine Restaurant an.

Diese Tour lohnt sich in den Tagestrip einzuplanen, Eintritt wird nicht fällig, aber der Ausflug knabbert am Zeitbudget. Wir fahren mit dem Taxi zurück und zahlen fast 30,- Euro (one-way).

Küche, Essen & Imbiss und Shops

  • In diversen Pubs gibt es typisch britische Küche und natürlich britisches Bier.
  • Wir essen Fish and ships zu spanischem Rotwein in der „The Star Bar“ (angeblich Gibraltars älteste Bar) – lecker!
  • Ansonsten gibt es alles, was man in einem Ferienort erwartet: Von Pizza bis Fisch und von Fast-Food bis High-End.

Viele Urlauber und Spanier kommen nach Gibraltar, um aufgrund der Steuerersparnis, günstig einzukaufen.

  • In der Maine Street reihen sich bekannte Shops/Marken aneinander.
  • Wir sind keine Shopping Experten und haben auch kein Bedarf an Zigaretten und Gucci-Taschen, so fällt uns nichts gravierend günstig auf…
  • Sonntags haben viele Geschäfte geschlossen.

Ein Teilnehmer unserer Bande braucht unbedingt eine Postkarte mit einer roten Telefonzelle – im dritten Souvenirshop werden wir fündig!

St. Michael’s Cave

Eine gigantische Kalksteinhöhle, die über 150 Kammern haben soll. Eine davon ist so groß und hat so eine gute Akustik, dass dort kleine Konzerte stattfinden. Wir vertüteln zu viel Zeit mit den Affen und dem Upper Rock und schaffen es nicht rechtzeitig zur Grotte. Die steht mit ihren vielen kleinen Geheimnissen auf der Liste für den nächsten Besuch!

Ein vollgepackter britischer Tag!

Gibraltar Beach-Bucht

Wer länger bleibt: Die Strände sind in netten kleinen Buchten und nicht so überlaufen, wie man meinen würde – auch soll Gibraltar ein amtliches Nachtleben haben





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